E-Scooter: Deutschland fährt voll drauf ab
E Scooter Deutschland
Vor 20 Jahren lag es in Großstädten eine zeitlang im Trend, kleine metallene Klapproller zu nutzen, um kurze Wege zurückzulegen. Vornehmlich von der U-Bahn ins Büro und größtenteils von Herren mittleren Alters in Anzügen. Die hatten ihre Freude und sparten sich so einige Minuten Fußweg. In den vergangenen Jahren ebbte der Trend aber wieder ab.
Doch das könnte sich bald wieder ändern. Optisch hat sich bei den handlichen Tretroller zwar nicht viel verändert, aber was zählt sind ja bekanntlich innere Werte.
E-Scooter für Kinder und Erwachsene
Die Rede ist natürlich von den neuen E-Scootern. Tretrollern mit Elektrounterstützung. Was bisher nur von den großen Elektrorollern mit Straßenzulassung bekannt war (auch bekannt als Krankenfahrstühle), findet nun Platz in einem Roller der optisch kaum von einem herkömmlichen Metall – Klapproller zu unterscheiden ist. Lediglich die Bremse verrät, dass der Roller mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick scheint.
Mit einer Leistung von 120 Watt bei 12 Volt werden die kleinen E-Roller bis zu 12 km/h schnell. Bergab sogar nochmal 4 km/h schneller und das ist für den Stadtverkehr ein ziemlich solider Wert. Als Fahrradfahrer staunt man jedenfalls nicht schlecht, wenn man plötzlich von einem 14-jährigen auf einem Tretroller überholt wird, der sich schneller über den Bürgersteig schlängelt, als die meisten Autos auf der Fahrbahn. Eine Straßenzulassung haben die Roller in Deutschland nicht und wie Fußgänger und möglicherweise Behörden darauf reagieren, wenn sich der Trend weiter ausbreitet, bleibt abzuwarten.
Mit Preisen von EUR 60 – 100 sind die Roller noch dazu sehr günstig, für EUR 89,99 bekommt man ein Einsteigermodell bei Amazon und bei Ebay sogar für nur EUR 69,99.
Technisches zum E-Scooter
Die Modelle von denen hier die Rede ist, kommen gerade in großer Stückzahl auf den deutschen Markt und verfügen aufgrund ihrer identischen Leistungsdaten wohl alle über den selben Antrieb, verbaut in verschiedenen Rollern. Zusätzlich sollte man sich keine Illusionen machen, die maximalen Belastungsgrenzen liegen bei ca. 70 kg und das Gewicht des Fahrers hat natürlich starke Auswirkungen auf Beschleunigung und Betriebsdauer des verbauten Akkus.
Die Akkulaufzeiten betragen laut Vertrieb bis zu drei Stunden, realistischer ist aber wohl eine Stunde. Um Aussagen über die Lebensdauer der verbauten Akkus zu machen, sind die Geräte noch zu neu. Es steht aber zu befürchten, dass in absehbarer Zeit auch Ersatzakkus und andere Ersatzteile benötigt werden.
Unfallgefahr bei E-Scootern
Über Sicherheitsaspekt müssen wir hier wohl nicht viel sagen. Das Gefahrenpotential bei einem Gefährt mit dem man sich stehend und ohne jede Sicherheitszone für den Fahrer bewegt, ist natürlich enorm. Schwere Kopfverletzungen können ähnlich wie beim Fahrrad die Folge sein. Ein E-Scooter sollte daher zu jeder Zeit unter der Aufsicht von Erwachsenen, nicht im Straßenverkehr und niemals ohne Helm benutzt werden.